Mit Mehrsprachigkeit wird gern geworben, auf Plakaten steht dann: mehr als 100 Sprachen werden in Köln gesprochen. Im Schulsystem sieht es dann oft sehr viel weniger divers aus, und auch Bildungsdiskurse drehen sich oft ausschließlich um Zugang zur Standardsprache und zur Bildungssprache. Zwar kommt mit Begriffen wie dem translanguaging frischer Wind in manche Debatten, aber im Kern bleibt das Schulsystem der Ökonomie und damit dem Monolingualismus, der Sprachentrennung und -bewertung verpflichtet. Diese Situation führt zu Zielkonflikten für Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern, und vor allem im Bereich Identität entsteht eine Übergriffigkeit mit oft lebenslangen Folgen. Mit Beispielen aus der Mehrsprachigkeitsforschung inspiriert Prof.' Dr.' Christiane Bongartz, über eine Schule nachzudenken, die sprachlich inklusiv ausgerichtet ist. Was, wenn alle so sprechen und schreiben wie sie mögen? Schule und Gesellschaft sind in der Pflicht, optimale Entfaltung zu ermöglichen, und analog und digital ist nun die Zeit gekommen, altes Denken in Frage zu stellen, auch, um sprachlichen Kolonialismus und rassistisch angehauchte Sprachmonopole hinter uns lassen zu können.